Nachzucht und Entwicklung von Bombina orientalis


Bombina orientalis läßt sich relativ leicht nachzüchten. Man darf fast sagen, dass es von alleine geht. Für eine Nachzucht ist eine Überwinterung von Vorteil. Bald nach der Überwinterung beginnen die Männchen zu rufen. Sie umklammern das Weibchen, das bei Erfolg bis an die 80 Eier ausstößt, die vom Männchen besamt werden. Die Gelege der Unken findet man dann in losen Gruppen von Eiern am Boden oder an der Dekoration im Wasserteil. Ich belasse das Gelege im Terrarium. Prinzipiell wäre es denkbar, dass man schon das Gelege vorsichtig aus dem Terrarium entnimmt und in einen eigenen Aufzuchtbehälter überführt.



Innerhalb von wenigen Tagen entwickeln sich die Kaulquappen. Dabei ist zu beachten, dass das Wasser nicht zu warm ist! Eine Temperatur zw. 18° und 21° scheint für eine gute Entwicklung der Quappen zu passen. Ist das Wasser zu warm, kommt es zu Sauerstoffmangel und die Quappen schlüpfen frühzeitig.







Nach dem Schlüpfen suchen die Quappen zuerst einmal Halt an den Scheiben und der Dekoration im Terrarium.




Nach ca. 2 Tagen schwimmen die Quappen frei rum und suchen nach Nahrung. In einem eingefahrenen Wasserteil sollten sie da auch genug finden. Nach meiner Erfahrung kann man dann auch beginnen, die Quappen aus dem Becken zu fangen und in eigenes Aufzuchtbecken überzuführen. Vergleichsgruppen haben gezeigt, dass die Überlebenschance der Quappen im Becken sehr gering ist. Ich habe zwar noch nie eine Unke eine Quappe fressen gesehen, aber mir fällt auch keiner anderer Grund für das mysteriöse Quappenverschwinden im Unkenterrarium ein.

Sinnvoller Weise beginnt man bei Entdeckung des Laiches ein entsprechendes Quappenbecken zu überlegen. Ein 60-Liter Aquarium scheint mir dafür geeignet. Das Aquarium wird zu 2/3 mit abgestandenem Wasser gefüllt. Etwas Dekoration, mit Algen bewachsene Wasserpflanzen, eine Durchlüftung, wie sie in der Aquaristik üblich ist wird installiert. Dann kann man die Quappen umsiedeln.



Die Quappen werden mit Fischfutter, abgebrühtem Löwenzahn, Mückenlarvengelee usw. gefüttert. Dabei ist auf die Wasserqualität zu achten! Täglicher 2/3 Wasserwechsel mit abegestandenem Leitungswasser hat sich bei mir bewährt. Beim Absaugen des Altwassers kann dann auch die Ausscheidung der Quappen weggesaugt werden.



Die Quappen entwickeln sich dann innerhalb von ca. 4 Wochen zu den "Landgängern". Sobald bei den ersten Quappen die Vorderbeine beginnen durchzubrechen, wird der Wasserstand drastisch auch ca. 3cm gesenkt und ein Uferbereich geschaffen. Ich mache das so, dass ich das Aquarium schief stelle und an den Ecken des tiefen Wassers Steine zum herausklettern reinstelle. Die Quappen beginnen dann auch instinktiv die seichteren Orte zu besiedeln



Es beginnt die Umstellung auf die Luftatmung. Sobald der Schwanz deutlich rückgebildet ist, kann man beginnen Futter anzubieten. Dafür eignen sich frisch geschlüpfte Heimchen, Obstfliegen, Springschwänze. Die Miniunken beginnen dann recht ungeschickt nach dem Futter zu schnappen. Bald darauf sind sie Fressmaschinen, die reichlich mit Futter versorgt gehören. Man sollte sich also rechtzeitig um gut funktionierende Futtertierzuchten kümmern! Es empfiehlt sich, das nach Schlupf der Quappen anzugehen.



Die Entwicklung zur "Vollunke" geht dann kontinuierlich. Nach ca. 2-4 Monaten zeigen sich die ersten Zeichen, dass die braune Jugendfärbung richtung grün geht. Nach der ersten, spätesten zweiten Überwinterung werden die Tiere Geschlechtsreif.



---mehr Bilder von der Unkenaufzucht ---